Sudoku-Kandidatenschreibweise

Viele Sudokus, die man in Zeitungen, Zeitschriften oder im Internet findet, lassen sich mit etwas Übung und den einfachen Strategien bereits lösen. Manchmal kommt man aber an den Punkt, an dem diese nicht mehr weiterhelfen. Es sind noch einige Felder leer, man findet aber keine passenden Kandidaten mehr. An dieser Stelle greifen Sudoku-Spieler gerne auf die Kandidatenschreibweise zurück.

Was ist die Kandidatenschreibweise in Sudoku?

Bei der Kandidatenschreibweise geht man wie folgt vor: Man trägt in jedes Feld, das noch leer ist, die Kandidaten ein, die dort möglicherweise stehen können. Dies geschieht nach den einfachen Regeln, dass in jeder Zeile, Spalte und jedem Block jede Zahl von 1 bis 9 genau einmal steht. Haben wir also beispielsweise ein leeres Feld, das in der gleichen Zeile wie eine 1 steht, müssen wir die 1 dort nicht noch einmal als potentiellen Kandidaten eintragen.

Schauen wir uns das folgende Sudoku an:

Sudoku-Beispiel vor Eintragen der Kandidaten

Mit den einfachen Methoden kommt man hier erst einmal nicht mehr weiter. Wir tragen also alle möglichen Kandidaten wie folgt in die noch offenen Felder ein:

Sudoku-Kandidatenschreibweise Variante 1

Hierfür gibt es noch zwei andere Varianten, die das gleiche machen, nur dass es etwas anders aussieht. In Variante 2 schreiben wir die Kandidaten nicht oben in die Zelle, sondern jeder Kandidat kommt im 3x3-Format an eine bestimmte Stelle. Für eine Zelle mit allen neun Kandidaten würde das dann folgendermaßen aussehen.

Kandidaten in einer Zelle

Auf das obige Beispiel angewendet würde das Spielfeld dann so aussehen:

Sudoku-Kandidatenschreibweise Variante 2

Es gibt noch eine dritte Variante der Kandidatenschreibweise. Diese sieht so aus wie Variante 2, nur macht man einen Punkt statt die Ziffer auszuschreiben. Anhand der Position erkennt man dann, um welchen Kandidaten es sich handelt. Mit dem obigen Beispiel sieht diese Variante wie folgt aus:

Sudoku-Kandidatenschreibweise Variante 3

Variante 2 und 3 nehmen natürlich viel Platz in dem üblicherweise nicht gerade großen Kästchen weg. Von daher wird hier häufig ein Bleistift verwendet. Hat man eine Zahl gefunden, die man eintragen kann, werden die Kandidaten einfach wieder ausradiert.

Ich persönlich verwende aufgrund der besseren Übersicht Variante 2 am liebsten. Das ist aber Geschmackssache. Bei schwierigen Sudokus wird man um die Kandidatenschreibweise am nicht herumkommen. Viele Strategien beruhen auf dieser Hilfe.

Die in diesem Artikel beschriebene Sudoku-Kandidatenschreibweise an sich ist an dieser Stelle noch nicht wirklich eine Sudoku-Strategie. Sie ist aber ein wichtiges Hilfsmittel. Für die meisten fortgeschrittenen und schwierigen Strategien versucht man anhand der Kandidaten bestimmte Muster zu erkennen. Der einfachste Fall wäre, wenn eine Ziffer als Kandidat in einer Zeile, einer Spalte und/oder einem Block nur einmal vorkommt, und man dies vorher beim Scannen des Spielfeldes übersehen hat. Mit der Kandidatenschreibweise werden solche Fälle dann besser erkennbar. Schauen wir uns hierzu das folgende Beispiel an:

Eindeutiger Kandidat mit Kandidatenschreibweise

In der vierten Zeile kann die 8 nur in einem Feld als Kandidat stehen. Also tragen wir sie fest dort ein. Das wäre vorher ohne die eingetragenen Kandidaten möglicherweise übersehen worden.

Das ist aber wie gesagt der einfachste Fall. Die restlichen fortgeschrittenen Strategien sind kniffliger. Aufbauend auf dieser Schreibweise kann man nun beispielsweise nach direkten zweifachen Kandidaten oder direkten dreifachen Kandidaten suchen.